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Silvester Prag - Reisebericht Prag ReiseHier Silvesterreisen z. B. nach Prag buchen oder den Reisebericht lesenEinmal Silvester in Prag feiern – das hatte ich zusammen mit ein paar Freunden beschlossen. Warum ausgerechnet hier? Die tschechische Hauptstadt ist von München aus mit dem Auto relativ schnell zu erreichen, das Essen und Trinken ist angeblich sehr gut und außerdem gilt das Land als nicht all zu teuer. Alternativ hätten wir zwar auch nach Prag fliegen können, aber das hat sich für uns nicht gelohnt. Letzteres ist zwar sicherlich im Normalfall richtig, garantiert aber nicht für die Tage zwischen 30. Dezember und 2. Januar, wie wir leider bald feststellen mussten. Auch das Hostel, das wir nach einer ereignisfreien, raschen und angenehmen Autofahrt ansteuerten, hatte für diesen Zeitraum die Preise mehr als verdoppelt. Wir ließen uns davon die gute Laune nicht verderben, sondern machten uns gleich auf den Weg ins Zentrum. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren uns bald schon wegen der guten und günstigen Verbindungen das liebste Fortbewegungs-mittel geworden. Noch direkt am zentralen Wenzelplatz kehrten wir zu Braten, böhmischen Knödeln und Prager Bier ein.
Als sich der 30. Dezember schließlich seinem Ende zuneigte, schlossen wir uns einfach der Menschenmengen an und ließen uns zu den verschiedenen Bars, Diskos und Clubs treiben, die es hier anscheinend an jeder Ecke gab. Allerdings beschlossen wir, es nicht zu übertreiben, da für den nächsten Tag so einiges auf dem Programm stand. In aller Frühe besichtigten wir die Innenstadt mit ihren Flanierstraßen und Einkaufsmeilen noch einmal im Hellen, bevor wir Richtung Karlsbrücke wanderten. Die über 500 Meter lange und zehn Meter breite Steinkonstruktion aus dem 14. Jahrhundert verbindet die Altstadt mit der so genannten Kleinseite, wo über den ehemaligen Residenzen der Reichen und Adeligen die Prager Burg thront. Mitten über der Moldau ist allerhand los: Künstler, Musiker und Händler haben hier ihre kleinen Stände, die Menge ist teilweise so dicht, dass der Menschenstrom vor besonders guten Jongleuren oder Bands zum Stillstand kommt. Alle paar Schritte zieren Statuen die schwere Balustrade und an den beiden Enden der Brücke sind große Torbauten angebracht. In einem davon findet sich übrigens auch der wohl größte und sicherlich beliebteste Club der Stadt, das Carlovilasne. Auf der anderen, der Kleinseite wirkt alles viel gesitteter und vornehmer. Gar nicht vornehm dagegen war unser Schnauben und Ächzen, als wir uns den Hradschin hinaufquälten, den Prager Burgberg. Seit Jahrhunderten befindet sich hier das tschechische Machtzentrum. So fand dort 1618 der berühmte Prager Fenstersturz statt, als böhmische Protestanten drei kaiserliche Gesandte aus 17 Metern Höhe warfen und damit den 30jährigen Krieg auslösten. Von dem Misthaufen, der angeblich deren Aufprall glimpflich ausfielen ließ, war allerdings nichts mehr zu sehen, was wohl auch daran liegt, dass hier in der prächtigen und sehr gepflegten Burganlage, übrigens die Größte der Welt, auch die Residenz des Präsidenten liegt. Hier oben findet sich mit dem Veitsdom auch die größte Kathedrale des Landes, in der mehrere deutsche Kaiser begraben liegen. Vom Hradschin aus hatten wir einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt, in deren Straßen sich allmählich die Menschenmengen zur Silvesterfeier sammelten. Auf dem Wenzelsplatz gab es große Bühnen mit Live-Musik, überall waren Schankbuden und Essensstände. Ab 23 Uhr war an Musikgenuss, geschweige denn an eine Unterhaltung nicht mehr zu denken, denn die Tschechen sind scheinbar ein Volk mit einem Faible für Feuerwerkskörper. Ununterbrochen krachte und knallte es, vor lauter Raketen, Vulkanen und Feuerrädern waren die Straßenlaternen gar nicht mehr nötig. In den Straßen konnte sich Tschechisch als meistbenutzte Sprache nur noch knapp halten, denn wir feierten mit Engländern, Australiern, Schweden und sogar mit einer Gruppe von tanzfreudigen Brasilianern. Den nächsten Tag ließen wir folgerichtig gemütlicher angehen. Auf unserer Liste der Sehenswürdigkeiten stand natürlich der alte Marktplatz, um dessen 9000m² Fläche voller Glühweinbuden und Christkindlmarkt sich Prager Wahrzeichen wie das alte Rathaus, die Teynkirche, die so wunderbar verschachtelt ist, dass wir den Eingang nicht fanden, sowie verschiedene prächtige Palais und Herrenhäuser gruppieren. Derart von Eindrücken und Silvester-Erlebnissen geprägt machten wir uns schließlich wieder auf den Heimweg, wobei wir uns noch einmal an den hervorragend ausgebauten tschechischen Autobahnen erfreuen durften.
Danke für den Reisebericht, Sabrina |
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